Intro
Wenn jemand eine Reise tut … so produziert er viele Daten-Häppchen. Wir fügen sie zu einem Ökosystem zusammen. So wird die Reiseplanung besser – und auch die gesamte Infrastruktur unseres Landes.
Die Ziele: Reisen wird zu einem nahtlosen Erlebnis
Marita nutzt gerne verschiedene Verkehrsmittel. Das Reisen wird für sie im Jahr 2025 viel leichter sein, weil sie alle Fahrpläne und Buchungen über eine App nutzen kann. All ihre Reisedaten sind in einem Mobilitätsdaten-Ökosystem verknüpft, damit sie bequem und sicher ankommt.
In den Ferien reist Marita von Eberswalde in Brandenburg zu ihren Großeltern nach Kastellaun in Rheinland-Pfalz. Dafür nutzt sie die jeweils praktischsten Verkehrsmittel: mit dem E-Scooter geht es zum Bahnhof, mit dem Zug Richtung Südwesten. Die letzten Kilometer legt Marita mit einem geliehenen Auto zurück, das sie bei einem Carsharing-Anbieter mietet.
Während Marita mit dem Carsharing-Wagen durch den Hunsrück fährt, warnt sie das Auto vor Glätte auf den Kuppen, weil dieses mit dynamischen Wetterdaten gespeist wird. Sie fährt somit vorsichtig, aber erwischt trotzdem aus Versehen ein kleines Schlagloch. Das könnte für andere Menschen gefährlich werden. Deshalb meldet ihr Auto das Problem an einen Datenpool – Marita hat dieser Funktion zugestimmt, weil sie dazu beitragen möchte, die Straßen sicherer zu machen. Ihre Daten werden für die Straßenbauverwaltung ausgewertet. Kurz danach rückt ein Bautrupp aus, um den Schaden zu reparieren.
Die Wege: Wir machen Daten für die beste Mobilität nutzbar
Reisen macht am meisten Spaß, wenn man nahtlos ohne Umsteigen von A nach B kommt. Das gilt auch für die Reise von Daten. Deshalb schaffen wir ein Ökosystem für alle Mobilitätsdaten, das den Datenschutz respektiert und fit für die Zukunft ist. Dazu verknüpfen wir die Mobilithek, also den Nationalen Zugangspunkt zu Mobilitätsdaten, mit dem bestehenden Mobility Data Space (MDS). In diesen Datenraum liefern etwa Autohersteller, Mobilitätsdienstleister, Kommunen und Verkehrsunternehmen Daten. Und wir haben noch viel mehr vor:
Für unsere Straßen: Automatisiertes, autonomes und vernetztes Fahren wird ein Teil unseres Alltags. Wir fördern diese Entwicklung – und damit auch die Zukunft der deutschen Automobilindustrie mit ihren Beschäftigten. Elektrofahrzeuge sind ein wichtiger Teil unserer Mobilität. Deshalb bauen wir Lademöglichkeiten auf Grundlage des Masterplans Ladeinfrastruktur aus. Fahrerinnen und Fahrer werden die Daten zu Standorten, Ladepreisen, Verfügbarkeit und Barrierefreiheit verlässlich auf digitalem Weg in ihr Fahrzeug bekommen.
Für unsere Schienen: Immer mehr Reisende und Güter nutzen den klimafreundlichen Bahnverkehr. Wir investieren ins Schienennetz, lassen die Bahn im Deutschlandtakt fahren – und erhöhen die Kapazität mithilfe von digitalen Werkzeugen. Fahrplan- und Kapazitätsmanagement werden durch digitale Prozesse besser. Die Bahn wird zunehmend Daten nutzen, um technische Defekte an Fahrzeugen und Schienen frühzeitig vorherzusehen – Predictive Maintenance nennen dies die Fachleute.
Für unsere Flughäfen: Damit die Abfertigung von Flügen reibungsloser läuft, digitalisieren wir gemeinsam mit der Luftverkehrsbranche die Prozesse. Digital vorliegende biometrische Daten etwa können Check-in und Sicherheitskontrolle beschleunigen.
Für unsere Baustellen: Brücken, Schienen, Windparks auf See – in ganz Deutschland entsteht neue Infrastruktur. Um sie schneller planen zu können, werden wir die Antrags- und Beteiligungsverfahren über das Fachplanungsportal des Bundes digitalisieren. So starten Verkehrs- und Offshore-Projekte schneller. Und dank digitalem Projektmanagement werden sie auch früher und günstiger fertig.
Die Umsetzung: Neue Planungsportale und verknüpfte Systeme
Bis Ende 2022 soll:
ein gemeinsames Fachplanungsportal von Eisenbahn-Bundesamt (EBA), Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Fernstraßen-Bundesamt (FBA) und die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) in Betrieb sein.
Bis Ende 2023 sollen:
digitale Einwendungen zu Bauvorhaben über das Portal möglich sein – und so die Dauer von Verfahren reduzieren.
Im Jahr 2025 sollen:
250 Unternehmen Teil des Mobility Data Space sein.
alle Behörden im Geschäftsbereich des BMDV ihre Daten in der Mobilithek anbieten: insgesamt 1.000 Organisationen sollen monatlich zusammen 80 Millionen Datenpakete mit insgesamt mehr als 60 Terabyte liefern.
automatisiertes, autonomes und vernetztes Fahren Alltag sein und rechtlich auf sicheren Füßen stehen. Mehr autonome Fahrzeuge gehen in den regulären Betrieb durch eine überarbeitete EU-Regelung.
die Systeme des Nahverkehrs bundesweit digital mit anderen Verkehrsangeboten verknüpft sein.
digitales Kapazitätsmanagement und Predictive Maintenance den Schienenverkehr verbessern.
Flughäfen Konzepte für die digitalisierte Abfertigung haben.
Ökosystem für Mobilitätsdaten
Lesen Sie hier alles zum Fortschritt
Das Ökosystem für Mobilitätsdaten war am 20.01.2023 Thema im Beirat Digitalstrategie Deutschland.
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